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SO 3.11.24
11:00

Scelsis Klaviermusik

«méditation du son»

Giacinto Scelsis Klaviermusik wurde in seinen mehrere Jahre dauernden 6-stündigen nächtlichen Improvisationen auf Tonband aufgenommen und später auf Noten übertragen. Diese neuartige Kompositionsweise ist einmalig im mittleren 20. Jh.

Marianne Schroeder spielt und erläutert den Weg von Suite No 6 «Die Capricen von TY» zu Suite No 9 «Ttai». Sie studierte bei Scelsi 1985-88 und er übergab ihr sein Klavierwerk.

Marianne Schroeder, Pianistin. Wuchs auf in Reiden. Mit sieben Jahren erster Klavierunterricht. Studium an der Basler Musikakademie bei Klaus Linder, wurde Konzertpianistin. Über die Musik Anton Weberns fand sie leidenschaftlich zur Moderne und arbeitete mit den Komponisten zusammen: Karlheinz Stockhausen, Dieter Schnebel, Galina Ustvolskaya, Morton Feldman, John Cage und vor allem: Giacinto Scelsi, der sie zur Improvisation und Yoga-Praxis führte. Konzerte als Solistin und Kammermusik-Partnerin: am Lucerne Festival, an den Donaueschinger Musiktagen, in Paris im Théatre des Champs-Elysées, in New York in der Carnegie-Hall, am Schoenberg-Istitute in Los Angeles. Dozentin für Neue Musik und Improvisation in Darmstadt und Basel. Verheiratet mit dem Schweizer Schriftsteller Jürg Laederach (2001-2018). Lebt in Basel und Soglio.

Über Scelsi zu reden, geht über das intellektuelle Vermögen. Ich werde aus Gedichten zitieren, aus seinen auf Tonband fixierten Äusserungen…»man muss in den Klang hineingehen, in ihn eindringen, ihn auf allen Seinsebenen in Besitz nehmen: physisch, psychisch und schöpferisch. Das Gleiche gilt für die Farben: rot, blau, gelb… man muss in sie hineingehen, sie nicht anschauen und draussen bleiben….»