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DO 5.12.24
19:00

Rebekka Salm

Wie der Hase läuft

© Frederike Asael

Wie schon in ihrem Debütroman «Die Dinge beim Namen» von 2022 geht es auch im zweiten Roman von Rebekka Salm um die «vielen Löcher in unserer Familiengeschichte». Der Schauplatz des ersten Romanes ist ein Dorf – «ein volles Wirtshaus, eine Selbstbedienungstankstelle, ein Dorfladen,
eine leere Kirche» -, in dem allen klar ist, dass der grösste Reichtum des Menschen aus Geld und Geschichten besteht, denn «beides bedeutet Macht.» Der wie Salm in Olten lebende Autor Alex Capus meinte treffend dazu: «Schuld und Sühne auf dem Dorfe.»

In ihrem zweiten Roman «Wie der Hase läuft» von 2024 geht es wieder um lückenhaft erinnerte Geschichten in zwei Familien, die mit der Ermordung eines Bäckers 1943 in Amsterdam beginnen. «Erzählen ist Verstehenwollen. Ursachenforschung», die in die Zeit des 2.Weltkrieges führt, als die Deutsche Wehrmacht Holland besetzte. Der Roman enthält auch autobiographische Bezüge, wurde doch Salms Grossvater 1943 als 17-Jähriger in die Wehrmacht eingezogen. Ob noch mehr Autobiographisches im Roman verwoben wurde, bleibt das Geheimnis der Autorin, die nicht nur aus ihrem neuesten Roman vorliest, sondern auch noch Geschichten aus ihrem eigenen Leben erzählt.

Die 1979 in Liestal geborene Rebekka Salm wohnt seit 11 Jahren in Olten, wo sie 2019 den Schreibwettbewerb des Schweizer Schriftstellerweges gewann. Sie hat in Basel und Bern Islamwissenschaften und Geschichte studiert, arbeitet als Texterin, Moderatorin und Erwachsenenbildnerin im Flüchtlings-und Asylbereich und sie ist Mutter einer zehnjährigen Tochter.

© Frederike Asael