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DO 7.11.24
19:00

Peter Graf

Nachkriegskind

© Stefan Bohrer

«Dass es mich gibt, ist kaum zu begreifen. Millionen von Jahre hat es mich nicht gegeben und Millionen von Jahre wird es mich nicht mehr geben. Spuren werden zurückbleiben und nach Jahren und Jahrzehnten verwehen.»

Im Buch «Nachkriegskind» von Peter Graf (*1947) führen die Spuren in die Nachkriegszeit, als der Bahnhofvorsteher noch der Bahnhofkönig war, als Gala und Banago auf den Tisch kamen, als Winnetou und Silva-Bücher gelesen wurden, als den Kindern Lebertrankügeli verabreicht wurden, als
die Lehrerin noch Fräulein Moser hiess und als über den Körper als ein Ding gesprochen wurde, das man vor allem rein halten musste.

Beim Betrachten der 50er-Jahre schaut Graf «in einen klitzekleinen Abschnitt der Menschheitsgeschichte und in einen unfassbar winzigen Moment gesamten Werdens der Welt. Aber für mich waren es die prägenden Jahre.»

© Stefan Bohrer